Gedicht des Tages: bohnen sind… (Ernst Eggimann)

Bohnen sind…

bohnen sind weisse kiesel

boh­nen sind weis­se kiesel
boh­nen sind schwar­ze kiesel
boh­nen im sack klin­gen weiss und schwarz
wage es
grei­fe ei­nen ein­zi­gen kie­sel heraus
weiss oder schwarz
er wird
eine rote blüte

die re­ben­blät­ter rot
heisst herbst
die grü­nen re­ben­blät­ter vom früh­ling rot
heisst herbst
die re­ben­blät­ter des winters
sind schwarz

wo der him­mel zickzack
in die tan­nen­spit­zen hineinwächst
sitzt ein vogel
drei ab­ge­brann­te streichhölzer
lie­gen in rich­tung der sonnenbahn
das kinn auf­ge­stützt der ellbogen
auf dem tisch
hier

lass es fallen
da fällt schnee
schief durch mich hindurch
weiss
kei­ne din­ge mehr
kein weg und
da geht ei­ner weiss im weissen
ohne spur


Ernst Eg­gi­mann

Le­sen Sie im Glarean Ma­ga­zin auch das Ge­dicht des Ta­ges von Hans Ben­der: Oktoberende

… so­wie das Tanka-Ge­dicht des Ta­ges von No­mu­ro Boto

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