Scott Frank: Damengambit (Schach-Spielfilm)

Dramengambit

Stefan Walter

Damengambit (Schach-Film) - Glarean MagazinPlötz­lich sind wir cool.
Der Spie­gel schreibt, die FAZ, die Zeit.
Da geht es nur um eine Kleinigkeit:
Mäd­chen sitzt auf Stuhl.

Klei­nes Waisenkind;
bei all dem Mist, den es er-, überlebt,
bei all der Tra­gik, die das Dreh­buch webt:
Mäd­chen zieht, gewinnt.

Sym­pa­thie genügt.
Anstelle alter Män­ner, kal­tem Rauch,
was sonst gibt das Kli­schee uns? Glatze? Bauch?
Mäd­chen strahlt und siegt.

Alle wer­den schwach. 
Vor­bei die Eifer­sucht, der Streit, der Neid,
es ist Zwei­tau­send­zwan­zig, es wird Zeit:
Eine Frau spielt Schach!


2 Kommentare

  1. In Zei­tun­gen habe ich schon über das “D.” gele­sen. Jetzt die­ser Bei­trag im GLAREAN.
    Es ist zu hof­fen, dass es nicht nur ein Auf­flag­gern ist. Der Hebel muss bei Kin­dern in der Schule ange­setzt wer­den, beson­ders bei Mäd­chen. Mir ist klar, dass Schach nur zu den Rand­er­schei­nun­gen des schu­li­schen Gesche­hens zu zäh­len ist. Es gibt auch in den Ver­ei­nen Funktionäre/Spieler, die sich der Schul­schach­be­we­gung nicht entziehen.
    Es gibt noch genug päd­ago­gi­sche Arbeit zu bewältigen.

  2. Bravo, Herr Wal­ter. Den gan­zen Film schön auf den dich­te­ri­schen Punkt gebracht 🙂 Und die Quint­essenz am Schluss: “Eine Frau spielt Schach!” (Man beachte das Ausrufezeichen…)
    Danke sehr für die­ses Kleinod. Carla S.

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