Wer bin ich? (Women Power 17 – Musik)

Erstaunlich präzis und professionell”

von Walter Eigenmann

Wer bin ich (Women Power 17 – Musik) PortraitIch glaube ohne alle Ange­be­rei behaup­ten zu dür­fen, dass ich als Musi­ke­rin und als Mit­glied der “geho­be­nen Gesell­schaft” weit über dem weib­li­chen Bil­dungs­ni­veau mei­ner Zeit stand. Denn nicht nur, dass mein Vater im Dienste des Nun­tius in der öster­rei­chi­schen Haupt­stadt stand, son­dern auch, dass mein lang­jäh­ri­ger pri­va­ter Leh­rer in Musik, in den Spra­chen und in der Lite­ra­tur ein bekann­ter Dich­ter am Kai­ser-Hof war. Sogar beim gros­sen Haydn nahm ich eine Zeit­lang Klavierunterricht.

Messen und Oratorien

Bereits als Sieb­zehn­jäh­rige konnte ich erste Mes­se­ver­to­nun­gen vor­le­gen, die auf all­ge­mei­nes Lob der Öffent­lich­keit sties­sen. Lei­der waren meine ein­zi­gen gedruck­ten Stü­cke zu Leb­zei­ten zwei Kla­vier­so­na­ten. Doch auf­ge­führt wur­den meine Werke sehr wohl, z.B. meine Ora­to­rien, und dies teils von bekann­ten Chö­ren und Orches­tern wie z.B. der Wie­ner Tonkünstler-Sozietät.

Posthume Vergessenheit

Mein Kom­po­si­ti­ons­stil wurde allen­hal­ben gerühmt und mit Kom­pli­men­ten wie “genial”, “erstaun­lich prä­zis” oder “pro­fes­sio­nell” und “ade­li­ger Aus­druck” über­häuft. Dass die berühmte Enzy­klo­pä­die “Musik in Geschichte und Gegen­wart” lang Zeit meine kom­po­si­to­ri­sche Arbeit als “mit­tel­mäs­sig” ein­stufte, ist nicht nur ein tra­gi­sches Fehl­ur­teil auf­grund von Nicht­wis­sen und Chau­vi­nis­mus, son­dern grenzt gera­dezu an bewusste Geschichts­ver­fäl­schung. Heute bin ich eigent­lich kom­plett ver­ges­sen – zu unrecht!
Der unten­ste­hende Par­ti­tur-Aus­schnitt ent­stammt einem mei­ner Oratorien.

Also: Wer bin ich?

Wer bin ich (Women Power 17 - Musik) - Rätsel Glarean Magazin

Lesen Sie im Glarean Maga­zin auch über das 50-Euro-Preis­rät­sel: Wer bin ich? April 2008)


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