Hanna Bachmann (Piano): Janacek, Beethoven (CD)

Ein pianistisch-musikalisches Versprechen

von Wal­ter Eigenmann

Hanna Bachmann: Sonaten von Janacek, Beethoven, Ullmann, SchumannWenn eine erst 24-Jäh­ri­ge das Kla­vier so spielt wie Han­na Bach­mann, so nennt man das für­wahr – auch in un­se­ren Zei­ten der In­fla­ti­on von “Wun­der­kin­dern” – eine Ent­de­ckung. Die jun­ge Ös­ter­rei­che­rin wid­me­te sich wäh­rend ih­res Stu­di­ums vor­nehm­lich Beet­ho­ven, mit dem sie am Bon­ner Beet­ho­ven­fest 2015 de­bü­tier­te – und nun prä­sen­tiert sie mit ih­rer ers­ten CD-Ein­spie­lung Ja­naceks So­na­te 1.X.1905, Schu­manns zwei­te So­na­te op. 22 und Beet­ho­vens “Adieux”-Sonate. In die­sen “Klassiker”-Reigen stellt sie aus­ser­dem – eine Über­ra­schung – die in­ter­es­san­te sieb­te und letz­te So­na­te des 1898 ge­bo­re­nen und 1944 in Ausch­witz von den Na­zis er­mor­de­ten ös­ter­rei­chisch-un­ga­ri­schen Kom­po­nis­ten und Pia­nis­ten Vik­tor Ullmann.

Von Beethoven über die Romantik
zur Schönberg-Schule

Beginn des Trio's aus dem vierten Satz der Klaviersonate Nr. 7 von Viktor Ullmann
Be­ginn des Trio’s aus dem vier­ten Satz der Kla­vier­so­na­te Nr. 7 von Vik­tor Ullmann

Von Beet­ho­ven über die Ro­man­tik zum Schön­berg-Schü­ler Ull­mann also – ist dies das gros­se Span­nungs­feld der Pia­nis­tin Bach­mann, die of­fen­sicht­lich trotz (oder we­gen?) ih­rer Ju­gend­lich­keit kei­ne sti­lis­ti­schen Be­rüh­rungs­ängs­te kennt? Und auch kei­ne kla­vier­tech­ni­schen Hür­den, sei an­ge­merkt: ins­be­son­de­re Bach­manns Schu­mann, auch ihr letz­ter Ull­mann-Satz zeu­gen von be­reits enor­mer Bril­lanz, die sich paart mit sen­si­ti­vem An­schlag und zu­gleich Klang­sinn. Wenn man die­ses CD-De­büt von Han­na Bach­mann als pia­nis­ti­sches Ver­spre­chen neh­men soll, dann wird von die­ser jun­gen Künst­le­rin noch sehr viel zu hö­ren und zu re­den sein.

Förderung junger und vielversprechender Künstler

Die Pianistin Hanna Bachmann glänzt gleich in ihrem CD-Debüt mit profilierter Werkauswahl und stilistischer Weite.
Die jun­ge, aber pia­nis­tisch wie mu­si­ka­lisch sehr ge­reif­te ös­ter­rei­chi­sche Pia­nis­tin Han­na Bach­mann glänzt gleich in ih­rem CD-De­büt mit pro­fi­lier­ter Werk­aus­wahl und sti­lis­ti­scher Wei­te. Das deut­sche La­bel TYX­art führt Bach­mann als fein­füh­li­ge Künst­le­rin mit So­na­ten von Beet­ho­ven, Ja­nacek, Schu­mann und Ull­mann ein und weckt da­mit Hoff­nun­gen auf wei­te­re No­vi­tä­ten die­ser Pianistin.

Eine An­er­ken­nung sei an die­ser Stel­le noch aus­drück­lich ver­merkt zu dem im re­gens­bur­gi­schen Nit­ten­dorf do­mi­zi­lier­ten, erst seit fünf Jah­ren ak­ti­ven La­bel TYX­art, in des­sen neu­er Se­rie “Ri­sing Stars” jun­ge Musiker/innen wie eben Han­na Bach­mann ein qua­li­täts­vol­les Haus für ihre Erst­auf­nah­men fin­den. Denn in dem No­vi­tä­ten-ge­flu­te­ten Klas­sik-, über­haupt dem CD-Markt im­mer neu auf viel­ver­spre­chen­de Ta­len­te hin­zu­wei­sen, das birgt künst­le­ri­sche und fi­nan­zi­el­le Ri­si­ken. Die­se un­be­irrt und über Jah­re hin­weg auf edi­to­risch ho­hem Ni­veau in Kauf zu neh­men ver­dient Re­spekt – und alle Neu­gier des Musikliebhabers! ♦

Han­na Bach­mann: Kla­vier­so­na­ten von Ja­nacek, Beet­ho­ven, Ull­mann und Schu­mann, TYX­art 2016, 73 Min. / ASIN B01NAK28ZN

Le­sen Sie im Glarean Ma­ga­zin zum The­ma „Ro­man­ti­sche Kla­vier­mu­sik“ auch über
Se­ve­rin von Eckard­stein plays Ro­bert Schu­mann (CD)

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