Manfred Chobot: Zwei Gedichte

Ein Hauch von allem

ein hauch von allem

an ihren ohren könnt ihr sie erkennen
kein hase war­tet bis die karotte reift

wäre es ver­hee­rend einen körper
………………. zu monopolisieren
ein tabu für adam und eva
womög­lich hat der teufel
ein packerl zärtlichkeit
………………. irgendwo ver­gra­ben
und hin­ter dem überdruss
………………. ver­steckt
kon­su­miert was okkasionen
……………… zu bie­ten haben
will jeder alles
………………. und noch mehr
wir schnelllebigen
über­flies­sen im überfluss
………………. möchte der meinige
………………. zur dei­ni­gen

 

die zukunft der gegenwart

in zukunft werden
aus­län­der deutsch sprechen
haben sich angepasst
dem land wo sie leben
doch auch jene die
schon lange hier leben
haben sich angepasst
down­loa­den und forwarden
chil­len im bodysuit
jog­gen und einchecken
zum shop­ping und trekking
online und off­shore is
easy-going mit wonderbra
ein­log­gen sich im chatroom
zu dum­ping-prei­sen indoor
enter­tai­nen im outlet
invest­ment-bro­ker jobben
hard und lun­chen beim roaming
moun­tain­bi­ken just-for-fun
out­door overdressed
flo­pen beim one-night-stand
per­for­men im swinger-club
zoo­men und podcasten
im flash­back: deutsch talken
is retro and no-go 🙂


Man­fred Chobot

Geb. 1947 in Wien/A, von 1991 bis 2004 Her­aus­ge­ber der Reihe “Lyrik aus Öster­reich”, von 1992-2002 Redak­teur der Lite­ra­tur­zeit­schrif­ten “Podium” und “Das Gedicht”, Lyrik- und bel­le­tris­ti­sche Publi­ka­tio­nen in Büchern und Zeit­schrif­ten, lebt in Wien

Lesen Sie im Glarean Maga­zin auch Neue Lyrik von
Erich Schir­hu­ber: Zwei Lyris­men (Gedichte)

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