Erich Schirhuber: Zwei Lyrismen

Glück hinter Sonnenbrillen

Glück hin­ter Sonnenbrillen

an der Wand vor
dem Wind
geschützt die lang­sam sinkende
Sonne im Gesicht
hin­ter den Son­nen­bril­len sie
wärmt durch das Hemd sie
macht die Stras­sen­la­ter­nen zu
Schattenrissen
Tau­ben picken die Reste der
Kekse und der Chips von
den Tischen
vor ein paar Stun­den noch
gab es einen Wol­ken­bruch und
was für einen die paar Lachen
sind noch zu sehen
und man denkt
das Leben könnte doch schön sein

Hafen­rund­gang

hier leg­ten frü­her die Galeeren
an die Galee­ren aus
Lep­tis Magna aus Appolonia
aus Paphos und Caesarea
der Kanal ist voll mir grünem
Schlamm sodass man das Wasser
kaum vermutet
an den Pinien wachsen
Pflan­zen empor
para­si­täre Gewächse die
üppig gedei­hen und hinter
dem Zaun beginnt
das Nachmittagstrainung
von Aqui­leia Calcio
auf dem grü­nen Rasen wie man
sagt


Dr. Erich SchirhuberErich Schirhuber

Geb.1955 in Vöslau/A, Stu­dium der Ger­ma­nis­tik, Dr. phil, Lyrik- und Prosa-Ver­öf­fent­li­chun­gen in Büchern und Zeit­schrif­ten und in ORF und RAI, etli­che Preise, lebt als Biblio­the­kar und Autor in Wien

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