Bernd Ernst: Kosmisches Geflüster (Drei Gedichte)

Kosmisches Geflüster

… die aus­ge­las­se­nen Worte

Ihre Stimme wächst über den Feldern
kämmt der Wind das Gras
Die Erin­ne­rung fällt wie eine leichte Strähne
aus dem Rouge des Abendhimmels
weht der Duft ihrer Locken
auf die flie­hen­den Schul­tern des Hügels

Kos­mi­sches Geflüster

Nichts wuss­ten wir
in ein­und­tau­send Nächten
gin­gen unter dem­sel­ben Stern-
talergestöber
im Innern Ver­schüt­tete Milch-
stras­sen­kin­der die nicht lesen konnten
was auf ihren Lip­pen stand

.Du urknal­len­der Schmatz
blüh mir deine Rosen hin­ter das Aug
Echolote
das pochende Glück

… unter der bers­ten­den Schale des Himmels

Ein Baum gebiert den Vogel der sein Nest in den Wol­ken baut
In der Klaue des Wip­fels fängt sich der Wind
Auf dem Tau­trop­fen in sei­nem Schnabel
schwimmt der Duft der Kirschblüte


Bernd Ernst - Glarean MagazinBernd Ernst

Geb. 1969, schreibt Lyrik und Thea­ter­stü­cke, Mit­glied ver­schie­de­ner Autoren-Grup­pen, Mit-Orga­ni­sa­tor der “Pir­ma­sen­ser Poetry-Slam”, lebt in Pirmasens/BRD

Lesen Sie im Glarean Maga­zin auch das „Gedicht des Tages“ von
Anise Koltz: Erde du bist weit
… sowie zum Thema Lyrik drei neue
Win­ter-Haiku von Pawel Markiewicz
aus­ser­dem im GLAREAN zwei Gedichte von
Mischa Lucys­hyn: Lam­pen – Der Wein

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