Otto Taufkirch: Zwei Wort-Bilder (Malerei)

Zwei Wort-Bilder

Worte

Otto Taufkirch: Worte
Otto Tauf­kirch: Worte

worte

manch­mal flie­gen die worte im
wind und sie blei­ben auf den
fel­sen hän­gen nur ein narr ver-
sucht sie in den sand zu schreiben

nur ein narr ver­sucht sie einzu-
fan­gen wie einen fisch in das
netz zu sper­ren manchmal
ist die erin­ne­rung so tot wie die

fel­sen­schrift die der wind ge-
schnit­ten hat so tot wie die
bal­ken am strand so tausendfach

tot wie ein was­ser im glas das zu
leben anfängt ohne worte ohne
wind ohne fisch und ohne netz

Neubeginn

Otto Taufkirch: Neubeginn
Otto Tauf­kirch: Neubeginn

neu­be­ginn

der tag ver­fiel dem ypsilon
im öst­li­chen him­mel und ich
bin ohne weh­mut ich habe
es abge­strit­ten dass ich gelebt

geliebt habe des mes­sers schneide
im meer blitzt mit den sternen
ich habe es abge­strit­ten dass
schon tage vor­her waren

schon vor­her Tage waren ich
erin­nere keine stunde ich
beginne neu und ohne trauer da
es im osten zu leuch­ten beginnt


Otto TaufkirchOtto Tauf­kirch

Geb. 1942; Maler, Zeich­ner und Lyri­ker; zahl­rei­che Aus­stel­lun­gen in Deutsch­land, Ita­lien, Frank­reich und Por­tu­gal; diverse Lyrik-Publi­ka­tio­nen; lebt in Lauf/D

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