50-Euro-Preisrätsel: Wer bin ich? (Woman Power 9 – Musik)

Verdichtung in Kleinstmotiven

von Walter Eigenmann

Eine Ken­ne­rin sowohl mei­ner Per­son als auch mei­ner Kom­po­si­tio­nen hat ein­mal geschrie­ben, mein Kon­zept der stren­gen Mate­ri­al­be­schrän­kung laufe dar­auf hin­aus, “aus kleins­ten, immer wie­der anders kom­bi­nier­ten Moti­ven ein über­schau­ba­res Gan­zes zu gestal­ten und die hoch­ge­sto­che­nen Ansprü­che des Avant­garde-Hörers soweit zurück­zu­schrau­ben, dass auch ein­fachste musi­ka­li­sche Vor­gänge wie die Ver­dich­tung ein­zel­ner Töne zu einem Domi­nant­sept­ak­kord und des­sen all­mäh­li­ches Wie­der­zer­brö­ckeln als Erleb­nis wahr­ge­nom­men” werde.

Und in der Tat: Voka­beln wie “Kleinst­mo­ti­vik” oder “Ver­dich­tung” tref­fen meine Musik recht genau, wie über­haupt die klang­li­che und struk­tur­bil­dende “Sen­sa­tion des Mikro­kos­mos­mi­schen” und die “Beschrän­kung aufs Wesent­li­che” als quasi ein Leit­mo­tiv mein Kom­po­nie­ren seit den frü­hes­ten Stü­cken in der seri­ell stren­gen Tra­di­tion mei­ner damals hoch­ver­ehr­ten Vor­bil­der Berg und Webern durchziehen.

Formale Geschlossenheit bis zur mathematischen Abstraktion

Auch spä­ter, in mei­ner Schaf­fens­phase der freien, doch gleich­zei­tig detail­liert durch­dach­ten Ato­na­li­tät bil­den plan­vol­les Vor­ge­hen, for­male Geschlos­sen­heit und manch­mal fast mathe­ma­ti­sche Abs­trak­tion wesent­li­che Pfei­ler mei­ner Musik. In einer nächs­ten Peri­ode der Beein­flus­sung stand mir die ame­ri­ka­ni­sche Mini­mal-Music um Steve Reich sehr nahe. Mein aktu­el­les Kom­po­nie­ren schliess­lich hat sich erwei­tert zu einer eigen­wil­li­gen kom­po­si­to­ri­schen Über­la­ge­rungs­tech­nik: Unter­schied­lichste Geschwin­dig­kei­ten, Metren und Takt­ar­ten wer­den eigen­stän­dig instru­men­tal­grup­piert und in Simul­tanei­tät über­ein­an­der “geschich­tet” – es ent­ste­hen Rhyth­mus-Struk­tu­ren, deren Kom­ple­xi­tät nur noch “im Gan­zen” wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen, und die auch her­kömm­li­che Unter­schei­dun­gen in Orches­ter- und Kam­mer­mu­sik oft über­flüs­sig machen.

Wer bin ich Februar 2010 Musik-Notenbeispiel Woman Power 9Sol­che Kon­zep­tion hat dazu geführt, dass mein text­be­zo­ge­nes Kom­po­nie­ren bis heute nicht allzu umfang­reich ist.  Dazu trug aber sicher auch bei, dass mir das Instru­men­tale gegen­über dem Voka­len schon immer etwas näher stand, was sich bereits in mei­ner Jugend zeigte, da ich als frühe Vio­li­nis­tin und Pia­nis­tin begann. Immer­hin zäh­len u.a. Orches­ter- und Kla­vier-Lie­der, Geist­li­che Kon­zerte und Bal­la­den zu mei­nem bis­he­ri­gen Gesangs-Oeu­vre, wobei der Dich­te­rin M.L. Kaschnitz meine ganz beson­dere Auf­merk­sam­keit gilt.

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Die Lösung die­ses Per­so­nen-Rät­sels kann via Kom­men­tar- Funk­tion mit­ge­teilt wer­den. Die Kom­men­tare wer­den einige Tage spä­ter freigeschaltet.

Wie viele mei­ner Berufs­kol­le­gin­nen und -kol­le­gen widme ich mich neben dem Kom­po­nie­ren noch der aka­de­mi­schen Lehre; den Umgang mit mei­ner Stu­den­ten­schaft erfahre ich als “frucht­bar und anre­gend”. Und schliess­lich freut es mich beson­ders, dass mei­ner Musik in Form zahl­rei­cher öffent­li­cher Ehrun­gen immer stär­kere Aner­ken­nung zuteil wird, nicht nur in mei­ner nörd­lich gele­ge­nen Geburtsstadt.

Also: Wer bin ich?

(Ein­sende-Schluss ist am 10. Februar 2010, den Preis von 50 EUR in bar erhält, wer als erste(r) via unten­ste­hende Kom­men­tar-Funk­tion den rich­ti­gen Namen der gesuch­ten Kom­po­nis­tin nennt) ♦

Lesen Sie in die­ser Rubrik auch Wer bin ich? (Woman Power 10 – Schach)

Außer­dem im GLAREAN MAGAZIN zum Thema Kam­mer­mu­sik: Inter­na­tio­na­ler Kom­po­si­ti­ons-Wett­be­werb Piero Farulli 2021

2 Kommentare

  1. Hallo,

    als Mit­glied der Web­seite “Das-Klassikforum.de” sah ich in dem Thread “Per­sön­lich­kei­ten, Orches­ter & Ensem­bles / Kom­po­nis­ten / Preis-Rät­sel: Kom­po­nis­tin gesucht” den Hin­weis auf die­ses Rätsel.

    Han­delt es sich bei der gesuch­ten Kom­po­nis­tin um Renate Birn­stein, geb. am 17.11.1946 in Hamburg ?

    Mit freund­li­chen Grüßen
    Armin Dilchert

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