Christl Greller: Ich denke positiv – Gedichte

Ich denke positiv

ich den­ke positiv

schmin­ke mir ein la­chen ins gesicht.
schmin­ke mir ein la­chen­des gesicht.
den­ke po­si­tiv, während
sich die net­ze en­ger ziehen.
der bo­den ruh­los. bitter
der him­mel und ohne
antwort.
ich den­ke positiv.
fauchend
der schwin­gen­schlag der zu­kunft. ihr
schat­ten blutunterlaufen.
ich den­ke positiv.
male die mund­win­kel höher,
ent­Blös­se die zähne.
vom grinsen
schmerzt das gesicht.

oje – oje –
beim schick­sal hilft kein schmäh.

hirn­ge­spins­te

tan­zen hirn­ge­spins­te über
die eis­lauf­glät­te des
in­tel­lekts. es
gibt nichts zarteres.
ver­ste­cken sich in ecken, rollen
schabernakschnell,
leicht, gespenstergleich
durchs ge­schau­te  –  wie
bäll­chen von lurch unter
bet­ten auf spiegelpoliertem
parkett.
hirn­ge­spens­ter, herzgespinste,
auf­flie­gend im
wim­pern­schlag der sehnsucht.
das scheue wild der
fantasie.


Christl Greller - Österreichische Schriftstellerin - Glarean MagazinChristl Grel­ler

Geb. 1940 in Wien, zu­erst Wer­be­tex­te­rin, seit 1995 li­te­ra­risch viel­sei­tig tä­tig als Ly­ri­ke­rin und Kurz-Pro­sa­is­tin, zahl­rei­che Buch- und An­tho­lo­gie-Pu­bli­ka­tio­nen,  lebt in Wien

Le­sen Sie im Glarean Ma­ga­zin auch Neue Ly­rik von Pe­ter Fahr: Will­kom­men (Flücht­ling-Ge­dicht)

… so­wie zwei Ge­dich­te von Mat­thi­as Berger

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