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Amazing Grace is back
von Walter Eigenmann
Wie schrieb ein Fan über Grace Jones‘ soeben erschienene “Hurricane”-CD: “Wow, sagenhaft, grossartig, klasse, fantastisch, genial, super, spitzenmässig, hervorragend, überfliegerhaft, brillant, sensationell, grandios, hammerhart, umwerfend!” Nun ja, das mag leicht übertrieben sein… – aber aufsehenerregend ist es allemal, wenn eine wahre Kult-Figur des internationalen Pop-Entertainments vom Formate der nunmehr 60-jährigen jamaikanischen Sängerin und Schauspielerin Grace Jones nach 20 Jahren(!) erstmals wieder eine neue Platte auflegt. Phänomenale körperliche (Bühnen-)Präsenz und exorbitantes Outfit, gekoppelt mit einem vor unterkühltem Eros vibrierenden Alt waren jahrzehntelang die Markenzeichen des exzessiven schwarzen Femme-Fatale-Monsters mit der androgynen Brikett-Frisur.
Das Auferstehungs-Event des Jahrzehnts

Musikalisch ist “Hurricane” für alle Jones-Jünger definitiv das Auferstehungs-Event des Jahrzehnts, und Beinahe-Woodoo-Knaller wie “Corporate Cannibal” oder Intim-Schmachter wie “I’m crying (Mother’s Tears)” kommen als wahrhaft ausgereifte Titel daher, die hochprofessionelles Equipment und wirkliche Sound-Kreativität beweisen – notabene von so erfahrenen alten Jones-Musik-Weggefährten wie das Reggae-Duo Sly&Robbie, Tricky, Brian Eno oder Tony Allen massgeblich mitgezeichnet.
Kritischere Stimmen sprechen bei “Hurricane” durchaus auch von “Düsternis” und von “Sprechgesang mit angezogener Handbremse” – aber cool lässt Jamaikas menschgewordenes singendes Raubtier keinen, schon gar nicht nach einer zwei Jahrzehnte dauernden Absenz im Musikgeschäft. Zweifellos das Pop-Comeback des Jahres. ♦
Grace Jones, Hurricane, Wall Of Sound/Pias/Rough Trade, EAN 5413356575019
Inhalt
1. This Is
2. Williams’ Blood
3. Corporate Cannibal
4. I’m Crying (Mother’s Tears)
5. Well Well Well
6. Hurricane
7. Love You To Life
8. Sunset Sunrise
9. Devil In My Life
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