Anekdoten aus der Welt des Schachs

1.d4 d5 2.Dd3 Dd6 3.Dh3 Dh6 4.Dc8 matt!

Schach-Anekdoten

von Walter Eigenmann

Richard Reti

Der tsche­chi­sche Gross­meis­ter Ri­chard Reti gab im Jahr 1925 eine Re­kord­vor­stel­lung im Blind­si­mul­tan­spiel. Er kämpf­te gleich­zei­tig an 29 Bret­tern. Als Reti nach Be­en­di­gung der Par­tien weg­ging, liess er sei­ne Ak­ten­ta­sche lie­gen. „Dan­ke!“, rief der Gross­meis­ter, als man ihm die Ta­sche zu­rück­gab. „Was habe ich doch für ein schlech­tes Gedächtnis!“

Efim Bogoljubow

Als Reti 1920 in Gö­te­borg ein stark be­setz­tes Tur­nier ge­won­nen hat­te, klopf­te ihm Bo­gol­ju­bow ka­me­rad­schaft­lich auf die Schul­ter und mein­te: „Trotz­dem wirst du nie Welt­meis­ter, du bist da­für viel zu dick!“
Der er­staun­te Reti: „Aber du bist doch viel di­cker als ich!“
„Ja, aber ich bin Bo­gol­ju­bow!“ kam es be­schei­den zurück…

Robert Hübner

Bei der Schach-WM 1993 kam es zwi­schen dem deut­schen GM Ro­bert Hüb­ner und sei­nem Geg­ner zu fol­gen­dem Dialog:
Geg­ner: „Re­mis?“
Hüb­ner: „Zu früh!“
Ein paar Züge später:
Geg­ner: „Jetzt Remis?“
Hüb­ner: „Zu spät!“

Ratmir Kholmov

Eine von Khol­mov selbst über­lie­fer­te An­ek­do­te ist, dass er sich als den „ei­gent­li­chen Welt­meis­ter“ 1954 be­trach­te­te, denn vor Be­ginn des WM-Kamp­fes zwi­schen Mi­chail Bot­win­nik und Was­si­li Smy­s­low hat­ten die bei­den WM-Kämp­fer je­weils ge­hei­me Trai­nings­wett­kämp­fe mit Khol­mov ge­spielt – und Khol­mov ge­wann beide…

Bobby Fischer

Legendäres Enfant terrible der Schach-Geschichte: Robert Bobby Fischer
Le­gen­dä­res En­fant ter­ri­ble der Schach-Ge­schich­te: Ro­bert Bob­by Fischer

Mo­na­co or­ga­ni­sier­te 1967 ein ge­wal­ti­ges Meis­ter­tur­nier, bei dem die Ver­an­stal­ter al­les dar­an setz­ten, nur die bes­ten Spie­ler zu be­kom­men. Sie te­le­gra­phier­ten fol­gen­des an den USA-Ver­band: „La­den zwei Gross­meis­ter ein – ei­ner da­von Fischer!“
Was wäh­rend des Tur­niers tat­säch­lich ge­schah, wur­de der Öf­fent­lich­keit verschwiegen.
Im Jahr dar­auf be­kam der USA-Ver­band er­neut ein Te­le­gramm – dies­mal lau­te­te es: „La­den zwei Gross­meis­ter ein – kei­ner da­von Fischer!“

Wilhelm Steinitz

Wäh­rend ei­nes Wett­kamp­fes wur­de Stei­nitz ein­mal ge­fragt, wie er denn sei­ne Chan­ce sehe, die­ses Tur­nier zu gewinnen.
Ge­sagt ha­ben soll er: „Ich habe die bes­ten Aus­sich­ten, den ers­ten Preis zu ge­win­nen – denn je­der muss ge­gen Stei­nitz spie­len, nur ich nicht!“

Samuel Loyd

Samuel Loyd - Glarean Magazin
Ei­ner der krea­tivs­ten Pro­blem-Kom­po­nis­ten der Schach­ge­sich­te: Sa­mu­el Loyd

Ein Kie­bitz wet­te­te ein­mal mit dem ame­ri­ka­ni­schen Pro­blem­kom­po­nis­ten Sa­mu­el Loyd, dass nichts leich­ter sei, als re­mis ge­gen den Pro­blem­m­eis­ter zu ma­chen, er brau­che ja nur die Züge Loyds nachzuahmen.
Loyd ge­wann die Wet­te schon nach vier Zü­gen: 1.d4 d5 2.Dd3 Dd6 3.Dh3 Dh6 4.Dc8 matt!

Der Kiebitz

Ein be­kann­ter Meis­ter­spie­ler ge­riet in sei­ner Tur­nier­par­tie in im­mer grös­se­re Be­dräng­nis, und die Zu­schau­er rings­her­um be­gan­nen auf­ge­regt zu tu­scheln und zu flüstern.
Der Meis­ter wur­de im­mer är­ger­li­cher und wand­te sich schliess­lich er­bost an ei­nen der Kie­bit­ze ne­ben ihm: „Wer spielt den ei­gent­lich die Par­tie? Sie oder ich?“
Dar­auf­hin der Kie­bitz: „Gott sei Dank: Sie!“

Paul Krüger

Der Ham­bur­ger Meis­ter Paul Krü­ger (1871-1939) nahm in den zwan­zi­ger Jah­ren ger­ne an klei­nen Lo­kal­tur­nie­ren teil.
Ein­mal wur­de er wäh­rend ei­nes sol­chen Tur­niers von ei­nem Re­por­ter des Kreis­blat­tes interviewt.
Nach kur­zer Zeit stell­te sich her­aus, dass der Schrei­ber des Blat­tes kei­ne Ah­nung vom Schach hat­te – die­se Ge­le­gen­heit liess Krü­ger sich nicht ent­ge­hen, ihn kräf­tig zu veräppeln.
Am nächs­ten Tag la­sen die er­staun­ten Kreis­blatt-Abon­nen­ten: „Die span­nends­te Par­tie der gest­ri­gen Run­de wur­de zwi­schen dem Ham­bur­ger Meis­ter Krü­ger und un­se­rem Spit­zen­spie­ler M. aus­ge­tra­gen. M. er­öff­ne­te als An­zie­hen­der dies­mal mit den schwar­zen Stei­nen. Der Gast pa­rier­te mit der ge­fürch­te­ten Kö­nigs­ti­ger­va­ri­an­te des Da­men­spiels und es ge­lang ihm, den Kö­nig früh­zei­tig ins Spiel zu brin­gen. In ei­ner Se­rie kraft­vol­ler Züge griff der weis­se Kö­nig die schwar­ze Dame an, jag­te sie über das Schach­brett und lock­te sie schliess­lich in eine töd­li­che Falle!“

Michael Tal

Der geniale Schach-Magier Michael Tal
Der ge­nia­le Schach-Ma­gi­er Mi­cha­el Tal

Bei der 24. UdSSR-Meis­ter­schaft woll­te Gross­meis­ter A. Gips­lis den für sein phä­no­me­na­les Ge­dächt­nis be­kann­ten Ex-Welt­meis­ter Mi­cha­el Tal auf die Pro­be stel­len und fragte:
„Mischa, kannst Du Dich zu­fäl­lig er­in­nern, wel­che Va­ri­an­te Ke­res als Weis­ser in ei­nem Da­men­gam­bit ge­gen Bo­les­law­ski in der 3. Run­de der 20. UdSSR-Meis­ter­schaft ge­spielt hat?“
„Du willst mich wohl zum Nar­ren hal­ten!“ ant­wor­te­te Tal. „Die Par­tie Bo­les­law­ski-Ke­res war nicht in der 3., son­dern in der 19. Run­de; Ke­res spiel­te nicht mit den weis­sen, son­dern mit den schwar­zen Stei­nen; und aus­ser­dem war es kein Da­men­gam­bit, son­dern eine Spa­ni­sche Partie!“

James Sherwin

Bei der US-Meis­ter­schaft 1958 ge­wann Ja­mes Sher­win in den ers­ten Run­den alle Par­tien. Sa­mu­el Res­hew­sky, der es ihm gleich tat, sag­te zu ihm: „Nun muss ich Sie wohl stoppen.“
„Viel­leicht stop­pe ich Sie ja“, be­kam er zur Antwort.
Res­hew­sky: „Nicht in ei­ner Mil­li­on Jahren!“
Sher­win ge­wann die Par­tie – und mur­mel­te beiläufig:
„Wie doch die Zeit vergeht…“

Simon Winawer

In Kaf­fee­haus-Par­tien ge­gen schwä­che­re Spie­ler prak­ti­zier­te der pol­ni­sche Meis­ter Si­mon Wi­na­wer eine be­son­de­re Art von Vor­ga­be. Er liess sei­ne „Op­fer“ von der Grund­stel­lung aus fünf Mi­nu­ten lang be­lie­bi­ge Züge ma­chen und stell­te nur die Be­din­gung, dass kein Stein die Brett­hälf­te überschritt.
Ei­nes Ta­ges trat ein jun­ger Mann ge­gen ihn an und zog folgendermassen:
1.a4 — 2.Sa3 — 3.h4 — 4.Sf3 — 5.d4 — 6.Sd2 — 7.Th3 — 8.Sac4 — 9.Taa3 — 10.Se4 — 11.Dd2 — 12.Thf3 — 13.g3 — 14.Lh3 — 15.Df4 — 16.Tae3 – den Rest der fünf Mi­nu­ten füll­te er mit Kö­nigs­zü­gen aus.
Wi­na­wers Ge­sicht wur­de im­mer län­ger. Als ihn der Geg­ner auf­for­der­te, nun doch zu zie­hen, er­hob sich der Meis­ter in­di­gniert. „Was wol­len Sie denn?“, sag­te er, „ich bin doch in zwei Zü­gen matt!“

Fritz Sämisch

Schachmeister und Langzeit-Denker Fritz Sämisch
Schach­meis­ter und Lang­zeit-Den­ker Fritz Sämisch

Bei ei­nem Tur­nier spiel­te Trö­ger ge­gen Sä­misch, Sä­misch über­schritt die Zeit, merk­te es nicht und brü­te­te wei­ter über der Stel­lung. Trö­ger bat den Schieds­rich­ter „aus jour­na­lis­ti­schem In­ter­es­se“, Sä­misch nicht zu stö­ren. Er woll­te her­aus­fin­den, wie lan­ge es dau­ern wür­de, bis er sei­ne Zeit­über­schrei­tung be­merk­te. Es dau­er­te. End­lich, nach nicht we­ni­ger als 40 Mi­nu­ten blick­te Sä­misch hoch, schau­te auf die Uhr und reich­te die Hand zur Gratulation…

Ste­fa­no Tatai

Der ita­lie­ni­sche Meis­ter Ste­fa­no Ta­tai brach­te ge­wöhn­lich zu sei­nen Tur­nier­par­tien ei­nen Hund mit, an dem er sehr hing, und der sich wäh­rend der gan­zen Par­tie zu Füs­sen sei­nes Herrn nie­der­zu­le­gen pflegte.
Am Ende ei­ner Run­de in ei­nem rö­mi­schen Café war Ta­tai am Tisch sit­zen­ge­blie­ben, um eine Stel­lung zu ana­ly­sie­ren, und sein Hund hat­te sich auf dem Stuhl vor ihm niedergelassen.
Ein Gast nä­her­te sich und er­laub­te sich die geist­rei­che Be­mer­kung: „Sie wol­len doch nicht be­haup­ten, dass Ihr Hund schach­spie­len kann?“
Dar­auf Ta­tai gleich­mü­tig: „Nein, nicht wirk­lich, die letz­ten drei Par­tien hat er verloren!“

Savielly Tartakower

Nach ei­ner Si­mul­tan­vor­stel­lung frag­te Tar­ta­kower ei­nen sei­ner Geg­ner, war­um er nur im­mer Bau­ern ge­zo­gen und nicht ein ein­zi­ges Mal ei­nen Of­fi­zier be­müht habe. Die Ant­wort war: „Ja wis­sen Sie, ich be­wun­de­re Sie sehr und woll­te un­be­dingt mal ge­gen Sie spie­len. Aber ei­gent­lich kann ich kein Schach, und so habe ich mir von ei­nem Freund we­nigs­tens mal er­klä­ren las­sen, wie die Bau­ern ziehen…“

Simultanschach

Bo­gol­ju­bow („Bogo“) spiel­te ein­mal in ei­nem klei­nen Schwei­zer Ort si­mul­tan, und wie bei sol­chen An­läs­sen üb­lich wur­de der Pho­to­graph des Or­tes ge­holt, um eine schö­ne Auf­nah­me zu ma­chen. Vorn der Meis­ter – und dann in lan­ger Rei­he die Simultanisten.
Wie er­staunt wa­ren aber un­se­re Schach­freun­de, als sie das Pho­to zur Er­in­ne­rung an den denk­wür­di­gen Klub­abend aus­ge­hän­digt be­ka­men: Von Bo­gol­ju­bow war nichts zu se­hen! Der Pho­to­graph, zur Rede ge­stellt, ver­tei­dig­te sich: „Och, den Di­cken da vorn, den habe ich weg­re­tu­schiert, der hat­te ja da­mit gar nichts zu tun!“

Francois Philidor

Das französische Opern- und Schach-Genie Francois-Andre Philidor
Das fran­zö­si­sche Opern- und Schach-Ge­nie Fran­cois-And­re Philidor

Phil­i­dor, der gröss­te Schach­meis­ter des 18. Jahr­hun­derts, gab Kö­nig Lud­wig XVI. Schach-Un­ter­richt. Nach ei­ni­gen Mo­na­ten woll­te der kö­nig­li­che Schü­ler wis­sen, wie er denn nun be­reits spie­le. Phil­i­dor gab di­plo­ma­tisch zur Ant­wort: „Sire, es gibt drei Klas­sen von Schach­spie­lern: Sol­che, die gar nicht, sol­che, die schlecht, und sol­che, die gut spie­len. Ew. Ma­jes­tät ha­ben sich be­reits zur zwei­ten Klas­se emporgeschwungen.“

Reuben Fine

Fine ge­riet ei­nes Ta­ges in eine spi­ri­tis­ti­sche Sit­zung und wur­de ge­fragt, ob er mit ir­gend ei­nem Geist Ver­bin­dung auf­neh­men möch­te. Fine bat dar­um, den Geist von Mor­phy er­schei­nen zu las­sen. Und tat­säch­lich, nach kur­zer Zeit wur­de ge­mel­det, der Geist von Mor­phy sei sprech­be­reit. Fine wur­de also auf­ge­for­dert, durch das Me­di­um eine Fra­ge an ihn zu rich­ten. Dar­auf Fine: „Bit­te fra­gen Sie ihn, ob im Evans-Gam­bit Schwarz im 6. Zuge Lx­Bau­er oder lie­ber Lb6 spie­len soll!“ –
Dem Ver­neh­men nach soll Fine froh ge­we­sen sein, ohne grös­se­re Ver­let­zun­gen den Raum ver­las­sen zu dürfen…

Gösta Stoltz

Der schwe­di­sche Tur­nier­spie­ler Stoltz war den geis­ti­gen Ge­trän­ken recht zu­ge­tan. Nun, er war nie Welt­meis­ter, aber er wur­de durch eine Glanz­par­tie, die er 1952 in Stock­holm spiel­te, den­noch ziem­lich be­rühmt. Als ihm da­bei der Un­ter­le­ge­ne die Hand zur Gra­tu­la­ti­on reich­te, griff sei­ne Hand frei­lich ins Lee­re. Trotz er­heb­li­cher An­stren­gung ge­lang es Stoltz nicht, die Rech­te in die ge­wünsch­te Rich­tung zu brin­gen. Die Zu­schau­er mö­gen es für Sie­ges­tau­mel ge­hal­ten haben…

Siegbert Tarrasch

Mit ei­nem po­le­mi­schen Ar­ti­kel in ei­ner Ham­bur­ger Ta­ges­zei­tung ge­gen die No­mi­nie­rung des Eng­län­ders F.D. Ya­tes für das in­ter­na­tio­na­le Tur­nier in Ham­burg 1910 hat­te der be­rühm­te „Prae­cae­p­tor Ger­ma­niae“ Sieg­bert Tar­rasch nicht ganz un­recht. Ya­tes er­wies sich in der Tat als zu schwach für das Tur­nier. Er wur­de Letz­ter und ge­wann von den 16 Par­tien nur eine ein­zi­ge – die aber aus­ge­rech­net ge­gen Tarrasch!

Alexander Aljechin

Beim tra­di­tio­nel­len Tur­nier in Has­tings ge­wann der jun­ge Eng­län­der Par­ker durch eine Rei­he bril­lan­ter Kom­bi­na­tio­nen und ge­wag­ter Fi­gu­ren­op­fer eine Par­tie, die man all­ge­mein be­reits ver­lo­ren ge­glaubt hatte.
Nach sei­nem Sieg wur­de Par­ker von al­len Sei­ten be­glück­wünscht. Nur Welt­meis­ter Al­je­chin run­zel­te miss­bil­li­gend die Stirn. „Ei­nes muss ich Ih­nen sa­gen, mein jun­ger Freund“, mein­te er in vor­wurfs­vol­lem Ton, „wenn Sie rich­tig ge­spielt hät­ten, dann hät­ten Sie die­se Par­tie nie­mals gewonnen!“

Tigran Petrosjan

Nach­dem Ti­gran Pe­tros­jan sei­nen WM-Ti­tel 1966 ge­gen Spas­ski ver­tei­digt hat­te, trank er bei der Sie­ges­fei­er ei­nen Cognac.
Als man ihm das lee­re Glas nach­fül­len woll­te, wink­te er ab und liess sich ei­nen Obst­saft bringen.
„Ich muss ei­nen kla­ren Kopf be­hal­ten…“ er­klär­te er, „…für den nächs­ten Titelkampf.“
Die­ser fand 1969 statt…

Miguel Najdorf

Argentiniens berühmtestes einstiges Wunderkind Miguel Najdorf
Ar­gen­ti­ni­ens be­rühm­tes­ter Spie­ler Mi­guel Najdorf

Ar­gen­ti­ni­ens Alt­meis­ter Mi­guel Naj­dorf er­hob sich bei der Schach-Olym­pia­de 1974 in Niz­za vom Brett, um eine Tas­se Tee zu ho­len. Bei sei­ner Rück­kehr setz­te er sich ge­dan­ken­ver­lo­ren an ei­nen fal­schen Tisch. Als er sich ei­nem ihm un­be­kann­ten Spie­ler ge­gen­über­sah, mein­te er in vä­ter­li­chem Ton: „Ich glau­be, Sie ha­ben sich in Ih­rem Platz geirrt!“

Der Schachfreund

– „Mei­ne Frau hat ge­sagt, sie lässt sich schei­den, wenn ich nicht end­gül­tig das Schach­spie­len aufgebe!“
– „Das ist ja schrecklich!“
– „Ja, frei­lich, ich wer­de sie sehr vermissen!“

Schach-Gedicht

Ein Mensch sitzt da, ein schläf­rig trüber,
ein and­rer döst ihm gegenüber.

Sie re­den nichts, sie stie­ren stumm.
Mein Gott – denkst Du – sind die zwei dumm!

Der eine brummt, wie nebenbei,
ganz lang­sam: Turm c6 – c2.

Der and­re wird all­mäh­lich wach
und knurrt: Dame a3 – g3 Schach!

Der ers­te, wei­ter nicht erregt,
starrt vor sich hin und überlegt.

Dann plötz­lich, vor Er­stau­nen platt,
seufzt er ein ein­zig Wört­lein: Matt!

Und die Du hieltst für nied­re Geister,
er­kennst Du jetzt als hohe Meister!
Eu­gen Roth

Man hat vom Schach ge­sagt, dass das Leben
nicht lang ge­nug dazu ist – aber das ist ein Fehler
des Le­bens, nicht des Schachs!“
Chris­ti­an Morgenstern

Le­sen Sie im Glarean Ma­ga­zin auch die An­ek­do­ten aus der Welt der Literatur

… so­wie die Schach-Sei­te im GLAREAN mit Ana­ly­sen, Lö­sun­gen, Materialien,Resultaten von an­de­ren Internet-Quellen

2 Kommentare

  1. Mit Ver­gnü­gen habe ich die Schach-An­ek­do­ten gelesen.
    Al­ler­dings war Mi­guel Naj­dorf kein ar­gen­ti­ni­sches Wun­der­kind. Der 1910 in Po­len ge­bo­re­ne Naj­dorf wur­de mit 12 Jah­ren ein Schü­ler Tar­ta­ko­wers. Die ar­gen­ti­ni­sche Staats­bür­ger­schaft nahm er erst 1944 an. Durch die ver­blüf­fen­de Na­mens­ähn­lich­keit zu Sa­mu­el Res­hevs­ky ist die­ser klei­ne Irr­tum je­doch verzeihlich.

Kommentare sind willkommen! (Keine E-Mail-Pflicht)